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Meine Begegnung mit dem Heidelberger Winkelkreuz

Dienstag, Oktober 22nd, 2013

Wie ich Euch bereits in einem der früheren Posts geschrieben habe, nehme ich beim Mathe MOOC teil und ich habe bereits nach einer Woche megamäßigen Spaß und Zeitvertreib / Zerstreuung.

Aber lest selbst …
So, habe ich mich schon sehr ausführlich mit dem Heidelberger Winkelkreuz befasst … dies kann man, wenn man die Muse dazu hat auch ausführlich hier lesen … und es gibt noch mehr Überlegungen dazu UND auch weiterführende Kommentare durch Dr. Michael Gieding … die ich auch nicht unerwähnt bleiben lassen möchte.

So wurde mir der Hinweis von ihm gegeben, dass ich mit der oben angeführten Antwort auf zu viele Parallelogramme gekommen bin.

Daraufhin gab es meine Antwort und Überlegung: Mir ist im Bett eingefallen in welchem Falle meine Antwort richtig werden würde … wenn das Winkelkreuz an der Wand hängen würde und ich die Anzahl an Parallelogrammen in Betrachtungsweise zur Horizontallinie angeben sollte (und dabei die Größe und Form der Parallelogramme “Jacke wie Hose” wäre und deswegen die Lage der Parallelogramme mit “einberechnet wäre. Oder, habe ich da wieder einen “Denkfehler”?

ABER zur möglichen richtigen Antwort, wenn man nur von den Parallelogrammen bezüglich Größe und Form ausgeht, verringert sich die Anzahl dann tatsächlich auf (entsprechend meiner ersten Antwort)
1= {A1;B1;C1;D1} 2= {A2;B2;C2;D2} 3= {A3;B3;C3;D3} 4= {A4;B4;C4;D4}
5= {A1;B2;C1;D2} 6= {A1;B3;C1;D3} 7= {A1;B4;C1;D4}
11= {A2;B3;C2;D3} 12= {A2;B4;C2;D4} 15= {A3;B4;C3;D4}

Das wären dann summa summarum 10 Winkelkreuze … stimmt das dann jetzt?!

Die neue Herausforderung lautete dann von Dr. Michael Gieding:

“Perfekt, ich hätte in der Frage formulieren sollen: Wie viele Parallelogramme gibt es bis auf Kongruenz, dann wäre für dich sicher gleich klar gewesen, dass es nur 10 prinzipiell verschiedene Parallelogramme gibt (bei gegebenem phi)
Wenn du magst dann denk mal drüber nach, wie viele symmetrische Trapeze (man sagt auch gleichschenkliges Trapez) unter der Voraussetzung, dass auf jedem Schenkel genau ein Eckpunkt liegt, gespannt werden können. Und: Man kann nur genau ein Trapez spannen, das nicht symmetrisch ist. Warum?”

Da stoße ich aber derzeit mit meinen aktuellen geistigen Fähigkeiten an die Grenzen des Machbaren. Ich glaube zu wissen, dass 9 Trapeze gespannt werden können, aber ich habe keine Ahnung, wie man ein Trapez spannen kann, welches nicht symmetrisch ist und vor allem Warum kann ich in dem Falle nicht beantworten.

Ich werde jedenfalls den interessierten Mitmenschen, auf dem Laufenden halten, was die mathematischen Spitzfindigkeiten betrifft.

Ihr könnt mir aber auch alle schön mit nacheifern und am Mathe MOOC mit teilnehmen. Da bin ich nicht so allein. > Mitmachen

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Mathe MOOC …

Donnerstag, September 26th, 2013

Es gibt sicher mehr Ideen, zu versuchen, nicht nach der Arbeit komplett zu verblöden … beispielsweise könnte man sich auf dem Gebiet weiterbilden, wo man eh schon arbeitet oder wieder mehr lesen, nach dem man es seit August etwas schleifen lassen hat oder tatsächlich Französisch weiter lernt, wie man es sich am Anfang des Jahres in einen Vorsatz geschrieben hat ODER man geht seinen eigenen Gelüsten nach und tut genau das, was man heimlich eh schon viel zu gern macht … mit Zahlen spielen.

Deswegen habe ich mich beim Mathe MOOC angemeldet und werde schauen, wie blöd ich tatsächlich bin und ob ich da am Ball bleibe … ein Semester lang … und das ganze für Umme.

Und natürlich habe ich eine Vollmeise … aber das wissen doch eh schon fast alle … aber ich bin ein bisschen Zahlenaffin und habe immer noch Felder in der Mathematik, die mir mehr als unlogisch daher kommen und die ich vielleicht nach dem Online Kurs kapieren werde.

ABER was zur Hölle ist denn ein MOOC?!

MOOC steht für Massive Open Online Course … das heißt auf einer fetten Plattform … in dem Falle Ivercity.org kann man sich kostenlos anmelden und im optimalsten Falle kostenlose Kurse von richtig schlauen Menschen, die an Hochschulen lehren, in seinen eigenen vier Wänden mit Wissen zugeballert werden. Dazu kannst Du selbst entscheiden, wie viel Aufwand Du in den Kurs hineinsteckst und ob das nur “Test”studiererei ist oder wie in meinem Falle einfach nur der Kampf gegen totale Verblödung ist. Und ich gebe zu, ich würde ja gern wieder studieren, jedoch darf ich mein BaföG vom ersten Studium immer noch zurück zahlen und bin mit dem niedrigen Gehalt, was ich jetzt verdiene echt ein gebranntes Kind. WHATEVER.

Der Mathe MOOC ist jedenfalls für mich ein optimaler Test über die Wirksamkeit der Online Kurse des schönen neuen “NEULANDES”. (Ein Schelm, der da Ironie raus hört.) Ich werde über die Fortschritte berichten.

Mehr Infos hier: Mathe MOOC

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Lesemarathon Wochenende im April

Freitag, April 12th, 2013

Tatjana von dem wunderbaren Blog http://tadlz.blogspot.de/ ist die Initiatorin des Lesemarathon Wochenendes. Bei dem ich einfach mal (nicht aus Mangel an anderen Beschäftigunsmöglichkeiten, sondern aus Spaß an der Freude und vor allem der Freude NICHT AUF ARBEIT an diesem Wochenende zu müssen) mitmache.

Ich werde in diesem Blogpost in regelmäßigen Abständen am gesamten Wochenende berichten und freue mich über Kommentare … in rauen Mengen.
Ich habe jedenfalls schon mal vorsorglich meinen Essensvorrat aufgemöbelt und Edeka quasi leer gekauft und gerade kochen meine Nudeln und ist die Scampi Fenchel Sahne Sauce fast fertig. Ab 19 Uhr werde ich offiziell mitmachen. Ich freu mich.

1. Buch der Wahl … das bereits angefangene Buch “Liebesgeschichten aus Kambodscha”  erschienen im Manesse Verlag Edition: Manesse Bibliothek der Weltliteratur … herausgegeben von Christian Velder.

  • 1. Update: Es ist kurz nach 21 Uhr und ich habe bereits 150 Seiten Liebesgeschichten gelesen und bin begeistert. Ich mag es, dass die Märchen und die Parabeln zumeist auf die in Europa so üblichen Stilmittel von roher Gewalt und Hass zwischen unterschiedlichen “Ständen” / “Gruppen” verzichten. Klar, die typischen Merkmale von Märchen findet man auch im asiatischen Raum, aber der asiatische Spirit, der vor allem von Weisheit, Witz und dem Glauben an den ewigen Kreislauf des Wiedergebärens sich heftet, kommt in allen Geschichten irgendwie dann doch drin vor. Ich muss jetzt weiterlesen. Es hilft ja nichts …
  • 2. Update: Zum xten Mal versuch ich das Update zu schreiben … ich will icht mehr. Der Server kackt heute (ausgerechnet heute) ab. Es ist kurz nach Mitternacht am 13.04. ich bin totmüde. Es war ein langer Tag. Von dem um 19 Uhr begonnenen Buch, habe ich 254 Seiten bis Mitternacht gelesen und im Bett kommen möglicherweise noch ein paar dazu. Gute Nacht erstmal. Mehr dazu im 3. Update, welches erscheint, wenn ich wieder in der Senkrechten bin. :)
  • 3. Update: Ich habe schlecht geschlafen. Es ist Samstag 13.04.2013 Aber ich habe im Bett noch mal ein paar Seiten gelesen bis 288 … oder anders ausgedrückt noch ein paar Märchen gelesen. Bis die Buchstaben verschwommen. Ich werde jetzt frühstücken und nach dem Frühstück geht es weiter. Heute wird ein Pyjamatag. Ach ja, was ich beim Lesen gelernt habe bis jetzt: WARUM die Tradition entstanden ist, dass Männer um die Hand einer Jungfrau anhalten sollen und nicht andersrum. WARUM Kambodschaner bei einer Weihe eines neuen Hauses immer dreimal mit ihrer Hauskatze aufm Arm ums neu gebaute Haus rennen. WARUM mancher Ort so heißt, wie er heißt und so weiter und sofort.
  • 4. Update: Es ist kurz nach 12 Uhr Mittag und ich habe das erste Buch des Lesemarathons beendet. Dazu gibt es hier eine kleine Review:
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“Liebesgeschichten aus Kambodscha” // Manesse Bibliothek der Weltliteratur // HC, 363 Seiten
Kurzreview: “Ich bin glücklich nach dem Lesen dieses Buches. Das Besondere an dem Buch ist, dass es von Kultur, Schönheit, Weisheit, Liebe und sofort erzählt und das Buch ist 1971 erschienen. Das heißt 4 Jahre bevor die Roten Khmer all diese Tugenden dem Land aus dem Herz herausrissen. Ich weiß, dass all diese Sachen langsam wieder zurück kommen. Und ich weiß wie herzlich, traditionsbewusst und mit Liebe zur Kultur die Menschen sind. Das Buch war Zucker für die Seele und es war perfekt für den Start in das NEUE KHMER JAHR, welches gestern begann.”

und was lese ich jetzt?!

  • 5. Update: Ich habe mich entschieden. Nach dem ich jetzt noch schnell die Sachen für mein nächstes warmes Essen in zirka anderthalb Stunden zusammen gestellt habe zum Schnippeln in ner Verschnaufpause, werde ich Nick Caves “Der Tod des Bunny Munro” lesen. Mal schauen wie das ist. Ich habe das Buch nur mir zugelegt, weil es Nick Cave geschrieben hat und ich mag seine Musik.
  • 6. Update: Es ist kurz nach 15 Uhr und ich habe heute schon ungefähr drei Stunden lang gelesen und jetzt habe ich aber derbe Hunger. Deswegen werde ich erst mal was kochen und meine Augen etwas “pflegen” Beim Lesen sind mir vorhin zirka eine halbe Stunde lang die Augen zugeklappt. Aber das ist nicht schlimm. Ich muss mir ja nichts beweisen. Ich will das Lesen ja auch halbwegs genießen. Die Story um Bunny Munro ist Tragik pur. Seine Frau hat sich umgebracht, sein kleiner 8 jähriger Sohn war mehr oder minder Zeuge und Munros Freunde sind mindestens genauso große Verlierertypen wie er selbst. Irgendwas muss er an seinem Leben ändern, sodass sein Sohn nicht vor die Hunde geht und er als Vater nicht eben gleiches Schicksal zustößt. Das sind so Geschichten, die ich mag. Voll die Loserstories. Unsympathische Hauptprotagonisten, die einem aber in all ihren Unzulänglichkeiten auf jeder neuen Seite im Buch sympathischer werden.
  • 7. Update: Es ist kurz vor 17:30 Uhr. Ich habe zwischenzeitlich meinen ersten Spargel des Jahres gekocht. Zusammen mit Gerstengrütze. Das zusammen angeschwitzt in Leinsamen, Kurkuma, Kreuzkümmel und Lauch. Das war sooo dermaßen lecker gewesen. Ich habe auch gelesen. Ich bin mittlerweile bei Seite 155 in dem Roman von Nick Cave. Der Schreibstil ist mitreißend. Ich merke, dass mich das Schicksal des Sohnes des Hauptprotagonisten am meisten bewegt. Dazu gibt es aber mehr zu lesen, wenn ich das Buch fertig habe.
  • 8. Update: Es ist kurz vor 20:30 Uhr. Ich hatte einen Durchhänger zwischendurch und musste mich hinlegen. Mein Kreislauf hat alles mögliche gemacht, nur nicht das, was er sollte. Ich habe auch etwas gegessen und getrunken und ich habe natürlich auch weitergelesen. Das Buch werde ich wohl noch heute beenden. Ich bin auf Seite 239. Das letzte Kapitel mit der Überschrift “Tod” fängt an und es sind nur noch knapp 80 Seiten. Das Buch wird so ein solides 4 Sterne Buch. Ich mag den Protagonisten Munro nicht wirklich, weil ihm einerseits das Schicksal seines Sohnes schon interessiert, aber er mit sich selbst so viel zu tun hat, dass er ihm überhaupt nicht zuhört und sich nicht kümmert. Das geht mir auf den Zeiger.
  • 9. Update: Es ist kurz vor 22 Uhr. Ich habe soeben Nick Cave “Der Tod des Bunny Munro” zu Ende gelesen. Dazu gibt es jetzt eine kleine Review:
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“Der Tod des Bunny Munro” von Nick Cave // Fischer Taschenbuch Verlag // PB, 312 Seiten
Kurzreview: “Das Buch ist ein Buch über die Beziehung zwischen einem tragisch sexbessessenen alkoholabhängigen Kosmetikprodukteverkäufers und seinem Sohn. Das Buch war phasenweise richtig gut. Dann ging es mir phasenweise richtig auf den Senkel und der Schluss war ein bissl zu sehr aufgebauscht. Mmmmh. Ich mochte den Junior und ich war dankbar dafür, dass der Hauptprotagonist, so unsympathisch wie er mir auch war, eine Entwicklung genommen hat und die lebendige Schreibweise von Nick Cave hat der Story geholfen, wobei mir die ein oder andere Obszönität im Text zuviel des Guten war.”

und was lese ich jetzt? -> möglicherweise Michael Ende “Der Spiegel im Spiegel”

  • 10. Update: Der Sonntag ist schon weit im Gange. Ich habe bereits drei Stunden gelesen. Es ist kurz vor 13:30 Uhr. Mit Michael Endes Visionen bin ich schon über die Hälfte gekommen und ich werde auch erst aufhören, wenn das Buch beendet ist. Aber danach werde ich mit dem Lesemarathon Schluss machen. Ich werde mich dann nochmal abschließend melden und eine Kurzreview zu dem Buch schreiben und abschließende Worte zum Lesemarathon an und für sich. Bis jetzt macht es immer noch viel Spaß und ich merke, dass ich beim Lesen echt sehr gut abschalten kann.
  • 11. Update: Ich habe schon den gesamten Sonntag mit Kreislaufproblemen zu kämpfen und kann mich kaum konzentrieren. Zudem muss ich morgen früh 4 Uhr aufstehen, deswegen werde ich den Lesemarathon für beendet bei mir erklären. Ich habe Michael Ende “Der Spiegel im Spiegel” nicht beendet. Es sind 166 Seiten geworden. Seine Visionen, die er allerdings in dem Buch aufgeschrieben hat, sind alle im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch, philosophisch und echtes Hirnfutter. Ich freu mich auf den Rest.
    Im Rückblick zusammen muss ich sagen, dass ich noch nie soviel auf einem Mal gelesen habe und ich habe immer Pausen gemacht. … auch ausgedehnte … das Essen, welches ich am Freitag gekauft habe, hat gereicht.
    Es sind insgesamt knapp 850 Seiten gewesen, die ich gelesen habe und Bücher vom SUB gewesen, die da schon seit ewig und drei Tagen rumstanden. Ich werde wohl sowas bei Gelegenheit noch mal machen. Mir hat es Spaß gemacht. Ich hätte mir wohl bloß besseres Wetter gewünscht, dass ich den Leseort nach Planten und Blomen verschoben hätte.

    Pessoa sagt …

    Freitag, Januar 11th, 2013

    “Für den Normalmenschen heißt fühlen leben, und denken heißt, zu leben verstehen. Für mich heißt denken leben, und das Fühlen ist nur Nahrung für das Denken.” {aus dem “Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares”; Eintrag #71 vom 13.04.1930 von Fernando Pessoa, Fischer TB Februar 2011}

    Fernando Pessoa ist Portugiese gewesen. Am 13.04.1930 entstand diese Notiz von Pessoa. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Portugal bereits im dritten Jahr nach dem Militärputsch im Jahr 1928. Finanzminister mit besonderen Rechten Salazar wurde nur zwei Jahre später 1932 Premierminister und regierte bis 1976. Er kontrollierte das Land mit neuer Verfassung ab 1933 im Einparteienstaat, unter sehr katholischen Einfluss und Unterdrückung von Regimegegnern. Sein “Neuer Staat” sollte das Denken den Regierenden und der Kirche überlassen. Eine äußert sympathische Situation zum Leben und Denken.
    Jedesmal, wenn eine Religion und oder ein bestimmter Glaube an ein System zur Machtausübung malträtiert und missbraucht wurde, wurde Murx daraus. Die Geschichte hat es echt schon oft genug gezeigt. Pessoa hatte dies mit dem Zitat sicher irgendwie im Blut gehabt und ich mag das Zitat sehr.

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    Ja, ich bin paranoid, aber noch nicht paranoid genug …

    Dienstag, Januar 1st, 2013

    Das neue Jahr hat begonnen und ich halte es, wie es in dem Satz der Überschrift gehalten wird … genauso …

    Ja, ich bin paranoid, aber noch nicht paranoid genug …

    Das Zitat stammt aus der Fußnote 211 des “Unendlichen Spaßes” von David Foster Wallace. Dieses Buch wird mich am Anfang des Jahres 2013 begleiten. Ich möchte das “Biest” bezwingen. Dabei geht es mir schon gar nicht mehr genau um den Inhalt des Buches, denn ich mag einfach nur Foster Wallaces Sprache, seine geschickten und verwirrend intelligent komischen Endlossätze, die am Ende des Absatzes trotz allem Sinn machen und vor allem alles andere als deprimierend sind, sondern entsetzlich ironisch witzig und zerebral anspruchsvoll. Ich falle mit Foster Wallace in eine komplett andere Welt, die mich an meinen intellektuellen Tellerrand treibt und teilweise auch überspringen lässt, aber ich genieße diesen Zustand. Für mich ist Literatur nicht nur ein schnöder Zeitvertreib und oder zu Unterhaltungszwecken angedacht, sondern ich sehe Literatur als Herausforderung.

    Die größte Herausforderung beim Lesen von Foster Wallace ist, wie ich feststellen durfte, nicht Abstand zum Stoff zu bekommen, weil man nicht weiß, was er mit seinen Verzwirbelungen bezweckt, sondern es ist eine Herausforderung sich darauf einzulassen, seinen Wortwitz zu genießen und Durchhaltevermögen zu üben, denn das, was man möglicherweise auf Seite 360 nicht verstanden hat, erklärt sich in Fußnote 147 und diese hat Querverweise zu einem Romanteil 300 Seiten später. Foster Wallace ist verwirrend und kann ermüden, aber er ist für mich einfach nur erfrischend anders und erfrischend kreativ. Ein Meister des Wortes und der Kurzweile. Ich freu mich total auf mein Lesejahr, sowie auf mein neues Lebensjahr.

    Ja, ich habe noch Geburtstag.

    Zum Geburtstag bekam ich zwei Bücher geschenkt. Zum Einen:

    • Jasper Fforde “Der Fall Jane Eyre” (von Ronja)
    • Ellen G. White “Vom Schatten zum Licht” (von Karsten und Astrid)

    außerdem gab es auch von Karsten auch noch ne Dauerleihgabe John Gribbin “Auf der Suche nach Schrödingers Katze”

    UND außer Büchern auch noch das hier …

    • Subway to Sally “XX” CD … die Subway to Sally Compilation mit Coversongs von befreundeten Bands …
    • Raumpatrouille Orion - alle Folgen der TV-Serie auf DVD in ner Box
    • Frankensteins Braut - mit Boris Karloff auch auf DVD
    • und von Jason Webley flatterte am 29. Dezember auch noch #933/1111 7″ Vinyl “Hockey Star” + Bonus CD von Big little Dipper Dipper … ein Sammler Kleinod schlechthin.

    Ich freu mich über all die schönen Sachen … und ich habe mir fest vorgenommen, dass ich in diesem Jahr mich beim Bücherkauf und Musikkauf etwas in Enthaltsamkeit üben werde. Ich weiß jedoch nicht, ob mir dies gelingen wird.

    Ich werde mich wieder dem Thema “Paranoides Halbwissen” widmen und den restlichen Abend mit Unendlichen Spaß verbringen.

    Ich wünsche allen Lesern meines Blogs einen wundervollen Start ins neue Jahr gehabt zu haben. Man sieht und man liest sich.

    Ein Vorsatz für das Jahr 2013 ist, beispielsweise auch, regelmäßig im Blog zu schreiben. In diesem Sinne, haut rein und bleibt neugierig.

    LG Devi

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    Über den Umgang mit Erinnerungsorten

    Mittwoch, August 15th, 2012
    Was sind denn Erinnerungsorte?! Sind es Orte, wo einst Geschichte “geschrieben” wurde? Sind es Orte, an die ich mich selbst noch lange in meinem Leben erinnern mag? Sind es Orte, die dazu dienen, dass kollektives Verdrängen und / oder Vergessen abgewendet wird? Sind es Orte, an denen ich erst nach dem Besuch Bezugspunkte in meiner eigenen Biografie kennen lerne? Sind es möglicherweise Orte, wo alles von dem bereits Erwähnten gleichzeitig gültig ist? Ich versuche dies hier irgendwie auseinander zu pflücken und hoffe am Ende meines Gedankenkonstruktes auf einen “grünen” Zweig zu kommen.
    Der Grund für diese Überlegungen ist, dass ich einst mehr als zwei Wochen an einem Blogbeitrag über den Besuch der KZ Gedenkstätte Neuengamme und Bullenhuser Damm hier in Hamburg schrieb und ich aber nicht wusste, wie ich es nicht zu reißerisch, emotional überladen, sensationstouristenmäßig daher kommen lassen wollte. Wenn ihr wisst, was ich meine?! Nein bestimmt nicht.
    Ich gebe es zu, dass ich an Erinnerungsorten / Gedenkstätten, wo Greueltaten verschiedenster Coleur irgendwann mal in früherer oder neuerer Zeit stattfanden, eher ungern hingehe. Ich lese lieber darüber, ohne an den Orten sein zu müssen. Mir reicht immer das Kopfkino. Ich bin beispielsweise auch ein Mensch, der sich ungern Filme anschaut, in denen wild ohne Sinn und Segen gemordet wird (wird nicht immer ohne Sinn und Segen gemordet). Ich brauche dies nicht zu sehen. Meine moralischen Grundvorstellungen von gut und böse, sowie den Keimzellen von Gut und Böse sind durchaus schon bestens ausgeprägt.
    Für mich sind Erinnerungsorte zum Einen diese Orte, wo eben die schrecklichen Taten begannen wurden, aber dazu gehört auch jedes popelige Schloss (und davon gibt es viele in Deutschland), wo man Einblicke ins Leben in der Renaissance, Barock etc. erhalten kann. Dort spare ich sehr gern solche Orte wie Waffenkammern aus. Das muss ich nicht sehen. Echt nicht. Ich bin ein Mensch, der gern an die schönen Dinge erinnert werden mag. Wenn es zumindest die Möglichkeit an solchen Orten gibt, dann suche ich mir dies aus, weil ich ein kleiner Schisshase bin und ich mich schon vor den anschließenden unruhigen Nächten mit gruseligen Träumen fürchte.
    Ein Buch zum Abgewöhnen vom Besuch in jeder Folterkammer in Burgen, Schlössern und sonst wo, wenn es sich um Gruseligkeiten aus dem Mittelalter, Renaissance sich handelt, ist dieses zum Beispiel:
    Horst Hermann ist studierter Theologe – Professor für katholisches Kirchenrecht (1970). Nach dem Erscheinen des Buches, fand die Kirche das nicht so richtig lustig und er wurde darum gebeten seinen Job als Theologe aufzugeben (1975) und dann ist er aus der Kirche auch ausgetreten (1981). Das Buch habe ich in meiner Sturm und Drang Phase des Interesse an Mittelalter Rock, Folk, Mittelaltermärkten und Co. gelesen und danach war mein Bedürfnis an weiterer Literatur über “Horror” bis auf Weiteres gestillt.
    Ich bin in der Nähe von Bautzen aufgewachsen. Im tiefsten Osten der Republik. Ich hätte nach dem Fall der Mauer und auch jetzt noch, wenn ich in der Nähe bin … ohne Probleme und sicher auch mit Interesse und mit einem gesunden Anteil von Wissen wenigstens einmal die Gedenkstätte Bautzen anschauen können. Habe ich aber nicht. Ich wollte ursprünglich auch die Aufführung des Bautzner Theaters von ANTIGONE in dem Gebäude anschauen, aber ich habe mich immer wieder davor gedrückt. Ich wurde als Kind in der nachgebauten Zelle von Ernst Thälmann (er war im Zuchthaus in Bautzen inhaftiert) zum Thälmannpionier ernannt. Das fand ich damals schon recht spooky. Aber nun ja, dass war DDR live. Nachdem ich damals noch studierend 2000/2001 in der Bibliothek noch angemeldet war, las ich ein Buch, welches mir reichte, um nicht mehr in die Gedenkstätte gehen zu “müssen”. Wolfgang Hardegen – Gefangen in Bautzen.
    Ich war bereits mehrfach in Kambodscha, mein Vater ist Khmer, der in der DDR bis zu seinem Tod gelebt hat. Ich habe einen persönlichen Bezug. Ich habe und hatte schon immer ein starkes Interesse daran, was politisch in diesem Land und außenpolitisch in vielen Ländern bezüglich Kambodscha bewusst oder unbewusst schief gelaufen ist. Ich bin daran interessiert mit vollstem Herzen, zumal ich damit möglicherweise auch etwas mehr meine halbe Familie, die in Kambodscha lebt, etwas mehr verstehen oder wenigstens ihr emotional näher kommen kann. Ich hatte jedoch niemals nie das Bedürfnis mir die Gedenkstätten über den Pol Pot Terror anzuschauen. Zumal die Aufarbeitung von Geschichte wird in Kambodscha anders getätigt, als beispielsweise in Deutschland. Das ist mir zu harter Tobak. Ich kann mir allerdings vieles ausgeblümt vorstellen. Es reichen schon Überlebens-Tatsachenberichte, von denen ich schon mehrere gelesen habe.
    Loung Ung – Der lange Weg der HoffnungDaran Kravanh – Durch die Stille der NachtErich Follath – Die Kinder der Killing Fields < – nach dem Lesen dieses Buches war ich echt wütend, wie Außenpolitik gemacht wurde bezüglich Kambodscha.
    Der “Witz” bei Kambodscha ist ja, dass nicht nur Pol Pot und seine Roten Khmer Unheil angerichtet haben, sondern auch noch ein bisschen Wahnsinn vorher geschah durch ein paar Jahre zuviel Vietnamkrieg auf Kambodschanischem Boden. Ich finde, dass ganz Südostasien ein Erinnerungsort ist. Wo immer Du auch hintrittst (schönes Wort übrigens), so trittst Du auf Geschichte, Leid, aber auch Hochkultur (die ganzen Tempelanlagen natürlich! … das bhuddhistische und hinduistische Erbe des ursprünglichen Khmerreiches), die nicht vergessen werden sollte. Ich habe mich jedenfalls über alles “durchgelesen”. Auch über den Vietnamkrieg und da gleich richtig.
    Ich bin durchaus gewillt solche Bücher im schnellen Tempo zu lesen … aber bei diesem Buch habe ich echt ständig geweint oder war wütend, traurig. Ich konnte das Buch auch nicht am Abend lesen. Das ging echt nicht. Keine Chance. Es zieht Dir im wahrsten Sinne die Schuhe aus. Es hat mich komplett umgehauen, wegen der Interviews, der Bilder und des sehr guten Schreibstils, auch wenn es ein Sachbuch ist oder gerade deshalb. Bei Tatsachenberichten, die von Überlebenden geschrieben werden, weiß ich schon sehr wohl, dass es hundertprozentig auf die Emotionale Schiene geht, aber diese sachlichen Fakten in Krieg ohne Fronten waren noch einen Ticken schärfer. Jedenfalls werde ich mir in der nächsten Zeit keinesfalls Tuol Sleng oder die Killing Fields anschauen. Fotos, Bilder und Berichte reichen. Ich muss nicht an den Orten sein. Das ist für mich alles eine Nummer zu groß.
    Wie komme ich jetzt zurück zu meinem Anfang … Erinnerungsort und / oder warum bekomme ich meinen Besuch in der KZ Gedenkstätte Neuengamme nicht als Blogeintrag hier aufgeschrieben? Ich weiß es nicht. Ich muss dazu sagen, dass ich mich vor dem Besuch dort auch monatelang gedrückt habe.
    Als meine Familie die Gedenkstätte besucht hatte. Das war glaub ich irgendwann 2008 … hatte ich nur deren Bilder gesehen, die sie mir in der Email schickten. Sie hatten mir damals schon erzählt, was sie alles gesehen hatten und gelesen … etc. pp., aber damals wohnte ich noch nicht in Hamburg und ich war nicht bereit bei einem Besuch meiner Schwester dann auch noch so zum Spaß einen Ausflug nach Neuengamme zu machen. Gehört hatte ich davon schon einiges und das musste damals für das Erste mal reichen.
    Ich bin allerdings im Oktober 2009 nach Hamburg gezogen und ich habe zudem im Oktober 2010 bei einem Konzert meine Freundin kennengelernt, die in Neuengamme arbeitet und sie ermutigte mich dann doch mal “vorbei” zu kommen. Ich habe allerdings noch über ein Jahr gebraucht und tatsächlich dies mal zu tun. Am 28. Dezember letzten Jahres habe ich die Gedenkstätte besucht, aber bis heute, habe ich noch nicht die passenden Worte zu dem Besuch gefunden. Kurz und bündig muss ich aber festhalten, dass ich doch recht zeitnah noch einmal da hin muss. Erstens hab ich nicht alles gesehen. Zweitens kann man dort wunderbar fotografieren und drittens ist die Gedenkstätte sehr kopflastig. Das heißt, wenn man nicht unmittelbar mit diesem Ort persönlich irgendeine Art Beziehung hat, dann wird man auch bei einem bloßen Besuch über das Gelände nicht tief emotional berührt, weil man nichts sieht. Man muss sich die Informationen über das Lager erlesen.
    Ein paar Bücher, weswegen ich keine Lust hatte, so eine KZ Gedenkstätte jemals zu besuchen und weswegen ich “Schiss” hatte, dass zu viel von den Greuseligkeiten gezeigt werden könnte, kann ich trotz allem mal hier erwähnen.
    Ich bin jedenfalls der Meinung, dass Erinnerungsorte – im Sinne von “Wir klären die Menschheit auf, was hier Schreckliches getan wurde und das soll nicht wieder passieren.” für mich meistens zu harter Tobak sind. Ich bin bereit darüber zu lesen und mich darüber in meinem Tempo und in meiner Weise auseinander zu setzen. Das heißt aber auch gleichzeitig, dass ich in meinem eigenem Tempo noch etwas Zeit benötige, um über meinen Ausflug nach Neuengamme hier detailliert zu schreiben. Ich bin ja sonst so ein Mensch, der am liebsten sofort, von allem berichtet und Informationen darüber teilt. Dies gelingt mir hier auf dem Blog allerdings nicht.

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    Subkultur statt Haute Couture

    Dienstag, Mai 10th, 2011

    Früher gab es noch richtig kämpferische Ansagen zum 1. Mai … damals noch hinterm Mond … so wie “Proletarier aller Länder vereinigt Euch!” Heute sind die politischen Aussagen von alternativen Maidemonstrationen wie letzten Sonntag auf dem Kiez gesehen übertitelt mit “:-) more” oder aber auch “Subkultur statt Haute Couture” … ich kann es einfach nicht lassen da spontan ein paar philosophische Gedanken darüber hier hin zu schreiben. Es bietet sich einfach an.

    Was wollten mir die Demonstranten der alternativen 1. Mai Demonstration mit dieser kämpferischen Aussage “Subkultur statt Haute Couture” sagen?! Sie unterstrichen diese Aussage mit brasilianischen Sambabeats, die in unerträglicher Lautstärke durch die Straßenschlucht dröhnten. Ich schaute mir die Demonstranten genau an … ich konnte keinen wirklichen Individualismus rein optisch der Teilnehmer erkennen. Die Klamotten waren Stangenware. Definitiv Stangenware. Subkultur war in deren Augen möglicherweise der kämpferische Pin am Revers oder der rote Schnürsenkel in den Docs oder gar die Dreadlocks Strähnchen. Was soll’s. Selbst nach mehreren Tagen des Nachdenkens verstehe ich deren Spruch nicht und ich habe mich redlich bemüht.

    Aber ich bin nicht ganz doof. Ich habe Google bemüht und dann spuckte mir diese Seite einen Slogan einer Demonstration von April 2008 heraus >> hier lesen Aber selbst nach dem Lesen macht dies alles keinen Sinn, weil der Slogan auf der Demo dieses Jahr komplett aus der Luft herausgegriffen war und vollkommen zusammenhangslos war. Vollkommen!

    Ich beende dieses Gedankenexperiment. Es bringt ja doch nichts…

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    Mit Pauken und Trompeten …

    Montag, Mai 2nd, 2011

    hab ich angekündigt, dass ich wieder öfter hier schreiben werde und dann habe ich hemmungslos dabei versagt. Naja, wenn die Tante sich etwas vornimmt. Was soll man da machen?! Ich weiß auch nicht so recht.

    Ich habe in den letzten Wochen das ein oder andere Buch gelesen und auch das ein oder andere kulturelle Erlebnis mir angetan.

    Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll … also kotze ich mich einfach mal über Politik aus, damit ich das schnell hinter mir habe.

    Warum um alles in der Welt können die Thailänder und Kambodschaner nicht einfach mal an ihren Grenzen Ruhe halten und sich um ein paar popelige Quadratmeter und die gekränkten Eitelkeiten einigen?! Warum geht das nicht?! Beide Seiten sind doch eigentlich mächtig kriegsmüde und möchten keinen Streit oder lese ich da irgendetwas anderes aus den Zeitungsberichten?

  • Bilder eines Flüchtlingslagers in Samroang an der Thai - Khmer Grenze > lies mich
  • ein Artikel der People’s Daily Online > lies mich
  • damit man mir nicht Parteinahme für Kambodscha vorwirft … ein Blick aus der Richtung Thailand > lies mich
  • Tatsache ist Thailand möchte zur Lösung des Konflikts keine dritte Partei dabei haben (ASEAN) > lies mich
  • Kambodscha sucht zur Lösung des Grenzstreites stetig Unterstützung durch ASEAN Staaten oder sogar dem UN Sicherheitsrat > lies mich

    Ich verstehe die Politik der Thais nicht. Wirklich nicht, selbst wenn ich es versuche. Ich hoffe nur, dass irgendwann mal eine Lösung gefunden wird, sodass ein unterschriebener Waffenstillstand dann tatsächlich mal eingehalten wird. Das wäre schön. Für beide Seiten.

    Zur Innenpolitik ein paar Worte?! … Mmmh … heute habe ich das erste Mal seit Wochen mal wieder was von Frau Merkel gehört … sie hat den Windpark der EnBW eröffnet (das ist doch auch so eine Atommafiafirma … wenn ich mich recht erinnere) und sie hat sich zum Tod von Osama Bin Laden geäußert. Mmmmh, ich hätte ja gern mehr zu innenpolitischen Dingen von ihr gehört …

    zum Beispiel dieser hübschen Ethikkommission zur Atomkraft > lies den Ticker dazu
    Alibiveranstaltung > lies beim Stern
    Merkels Muppetshow > oder lies bei der Jungen Welt
    Ich sag dazu nichts mehr. Ich denke mir nur noch meinen Teil.
    wichtige und nette gute Gründe gegen Atomkraft gibbet hier: 100 gute lesbare Gründe

    Ach ja … ich hätte doch noch mal gern das sogenannte “Bildungspaket” gern erklärt. Es kommt mir zumindest alles andere als “kinderfreundlich” und “bildungsfreundlich” vor … denn eins muss man nämlich dafür dringend tun … sich noch mehr nackig vor dem Amt machen, um dies zu bekommen. Welch eine Demütigung für Hartz IV Empfänger, Familien mit wenig Geld.

    Erst mal genug des Polittalks … es waren ja nur kurze Sachen, die mir unter den (Kunst)nägeln brannten. Zu dem Imperialismuskrieg in Lybien halt ich lieber meine Klappe … sonst werde ich zu radikal und unanständig in meinen Aussagen.

    Aber was Schönes sprich Ballett zwischendurch.

    Ich war zwei Mal im Ballett. Einmal habe ich mir mit Marina und Viry die “10 jungen Choreografen” des Hamburg Balletts im Schauspielhaus angeschaut und zum anderen letzten Freitag in der Oper die Matthäus Passion, wobei dafür die gute Lyd Karten gewonnen hatte über den Hamburg Ballett Newsletter.
    Das Hamburger Abendblatt hat über die Matthäus Passion eine echte Liebeserklärung geschrieben > http://bit.ly/fXLiB4 und das natürlich zurecht. Lloyd Riggins hat getanzt wie ein Gott, obwohl er doch “nur” Jesus Christus auf der Bühne darstellte. Das Ensemble insbesondere stachen da die Solisten heraus (Sascha Riabko, Dario Franconi, Carsten Jung, Mariana Zanotto, Anna Poliparkova und Yohan Stegli) waren überwältigend gut. In der zweiten Reihe Mitte sitzend war es eine besondere intensive Erfahrung. In manchen Teilen des Stücks war es etwas zu nah zum Bühnenrand. Das gebe ich gern zu. Aber einem geschenkten Gaul schaut frau nicht ins Maul. Die Karten waren gewonnen und es war soooo toll. Jede Sekunde des drei einhalb Stunden lang währenden Abenteuers.

    Die Jungen Choreografen waren eine sehr schöne Sache. 10 Tänzer haben 10 Stücke choreografiert und auf die Bühne an einem Abend gebracht. 10 unterschiedlichste Werke. Manche waren gewöhnungsbedürftig, etwas lau, manche richtig toll und eins stach heraus … aufgrund des kompletten Witzes … von Yohan Stegli “Looking for Wendy”.
    Bilder zu den Choreografen und Choreografien > Hamburg Ballett Offizielle Facebook Seite
    und einen kleinen Film:


    Was gab es noch?! Ach ja … ich sagte Bücher…

    Zuletzt gelesen habe ich von D.H. Lawrence “Sons and Lovers” … sehr gewöhnungsbedürftiger Schreibstil. Sicher ein echter Klassiker, aber D.H. Lawrence wird nicht mein Lieblingsklassiker werden. Vielleicht sollte ich es noch mal in einer übersetzten Variante versuchen. Dieses Jahr wurde das Buch erstmal vollständig aus dem Englischen übersetzt und vom Reclam herausgebracht (KLEINE GEDANKENSTÜTZE für ein GESCHENK irgendwann) In dem Buch geht es um die komplexen Beziehungen zwischen Mutter und Sohn in einer Bergarbeiterumgebung im England Anfang des 20. Jh. Das Buch ist sehr autobiografisch verflochten. Hat eine recht moderne Sprache. Es ist laut allen Kritiken das Beste Buch von D.H. Lawrence. “Lady Chatterly” ist aber wahrscheinlich das Populärste.

    Ein Buch, welches ich sehr schnell ausgelesen hatte, weil es kurzweilig und sehr schön geschrieben war, war “Oh Pioneers!” von Willa Cather. Das Buch ist in dem selben Jahr wie “Sons and Lovers” erschienen (1913). In dem Buch geht es um die Schicksalsschläge von Einwanderern bei der Besiedlung von Nordamerika (Prärien in Nebraska).

    Jetzt lese ich zur Zeit das Neueste Werk von Oliver Sacks “Das innere Auge”. Seine Fallgeschichten aus der Neurologie sind so hinreißend geschrieben, dass ich letztens sogar in der S-Bahn angefangen habe zu weinen. Jo, ich stehe dazu. Absolute Leseempfehlung dafür! Noch bin ich damit nicht ganz durch, aber es kann sich nur noch um wenige Tage handeln.

    So, und zum Schluss noch ein paar hübsche Fotos, wie angekündigt …

    Die Devi im Frühling in Barmbek

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    fotografiert von Susanne Freytag

    und dann noch beherzt springend im Gelände von Angkor Wat im März 2011 … weil der Urlaub soooo schön war.
    angkorwat2.jpg

    Danke fürs Lesen und ich freu mich über Kommentare!

  • Geschrieben in Konzerte, Egozentrum, Übern Tellerrand, Ballett, Literatur, Musik, Politik | 2 Kommentare »

    Erich Follath - Die Kinder der Killing Fields

    Sonntag, November 22nd, 2009


    Im Buch lesen



    Lesen Sie im Buch

    Dieses Buch liegt seit zirka einer Woche beständig in meinem Rucksack und ist schon die ein oder andere S-Bahn - Fahrt von St. Pauli nach Halstenbek und wieder zurück mit gefahren. Ich habe das Buch noch nicht zu Ende gelesen, weil ich jetzt nach mehr als 3/4 des Buches nicht wirklich weiß, ob ich alles wissen will, was im Buch steht. Ich bin zum Teil tieftraurig, schockgefroren, erbost, wütend und vor allem machtlos, wenn ich lese, was alles schief gelaufen ist in der Politik weltweit, was den Umgang mit Kambodscha zwischen den 60ern und heute betrifft. Je länger ich darin lese, desto weniger kann ich meinem eigenen Gefühl trauen, mit dem ich meiner Familie und Freunden meiner Familie in Kambodscha begegne. Ich habe einfach gar keinen richtigen Bezug zu Kambodscha und das, was ich aus dem letzten Besuch dort erfuhr wird durch jede Zeile im Buch wieder zerstört. Es ist bitter und trauriger Ernst. Am meisten schock gefroren hat mich das Kapitel über Jacques Vergès, der einen der Roten Khmer Köpfe Khieu Samphan im Tribunal in Phnom Penh verteidigen wird. Mir ist dieser Mann höllisch unsympathisch. Das kann sicher auch an dem Autoren liegen, der ihn so darstellt, aber selbst die Fakten über Vergès reichen mir, dass er mir unsympathisch ist. Nun gut.

    Für alle, die selbst jetzt noch nicht wissen, was da wirklich in Kambodscha so zwischen den 60ern und heute passiert ist. Was die Killing Fields sind und wer die Khmer Rouge sind und was sie so trieben und wie sie dazu kamen und warum Kambodscha ein Spielball im Kalten Krieg zwischen den Großmächten wurde, der muss dieses Buch lesen. Besser beschrieben kann es nicht werden.

    Geschrieben in Übern Tellerrand, Literatur | Keine Kommentar »

    Ob man mag oder nicht.

    Samstag, Juni 27th, 2009
    photo.jpg

    Mit einem Auge mag man blind sein,
    Mit dem anderen aber sieht man weit.
    Mit einer Hand mag man faul sein,
    Mit der anderen verdeckt man ungeliebte Sichten.

    Was hier geschieht in diesen Breiten,
    Ob man sie mag oder ob nicht.
    Man kann sie sehen, man kann was tun,
    Man muss es nicht, manchmal ist Glück.

    Ich habe heute wie gestern schon wieder fleißig Bewerbungen geschrieben und es muss ja nun echt mit dem Teufel zu gehen, wenn ich nichts bekommen würde. Ich werde jedenfalls nicht aufgeben und das ist auch gut so.

    Am Donnerstag, als nun die feierliche Übergabe des Zeugnisses war, bin ich mit Mama dann im Anschluss nach Chemnitz gefahren, wo wir uns mit Tante Ingrid und Onkel Dieter in einem echt guten vietnamesischen Restaurant getroffen haben. Es hat sehr sehr lecker geschmeckt. Wir haben sehr gut gequatscht. Ich fand es jedenfalls sehr schön.

    Auf dem Heimweg sind wir ins “NICHTS” von der Unendlichen Geschichte gefahren, aber es erinnerte auch sehr sehr stark an die “Totensümpfe” vom Herrn der Ringe. Man konnte einfach NICHTS auf der Autobahn sehen und es schüttete aus Kübeln. Wir waren dann alle beide sehr froh, als wir in Cossern kurz vor Mitternacht ankamen. In der Nacht kam dann auch noch ein sehr heftiges Gewitter. Wir konnten alle beide nicht richtig schlafen. Am Freitag sind wir dann ganz müde wach geworden.

    Ich bin nach Dresden gefahren und habe bei “mai mai” Loc Lac gegessen. Das war verdammt lecker. Dann habe ich mich mit meiner QAB Tante getroffen und bin dann wieder zurück nach Bautzen gedüst. Dort habe ich Mama bei ihrem Zimmer ausräumen geholfen. Anyway … heute bin ich immer noch kaputt. Das Wetter ist auch nicht das Beste… nun juti. Ich werde mal weiter nach Jobs Ausschau halten.

    Geschrieben in HEP, Egozentrum, Übern Tellerrand, Fotos | 5 Kommentare »

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