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Angkor, Crazy Cows, Royal Palace und Deutsche Dienstleistungen

März 1st, 2008

Wir waren vom Montag bis Dienstag zusammen mit Cousin Nach nach Siem Reap gefahren … dessen Stadtname nichts anderes als Siamesische Zerstörung wohl bedeuten soll. Nun ja. Siem Reap ist die Stadt, in dessen unmittelbarer Nähe sich das UNESCO Weltkulturerbe Angkor sich befindet. Wir haben Angkor also zu viert besucht. Im Schnelldurchlauf haben wir 9 von ungefähr 50 Tempelanlagen besichtigt. APSARA verdient eine Menge an den Touristen. Nur mal angenommen, dass von den 1,3 Millionen Kambodscha Besuchern im Jahr nur 1,25 Millionen davon Angkor besuchen, dann verdienen sie allein durch Eintrittsgelder mindestens 20 US Dollar pro Nase und das mal 1,25 Mille … das ist viel. Man kann nur hoffen, dass sich das nicht einer in die Tasche steckt, sondern wirklich in die Erhaltung der Stätten investiert wird. Wir haben folgende Orte besucht: Angkor Wat, Angkor Thom inkl. Bayon, Ta Keo, Ta Prohm, Preah Khan, Banteav Kdei, Sras Srang und irgendwie war alles wunderschön, verzaubert und überwältigend.

Ich muss da mal wieder hin. Spätestens in einem oder anderthalb Jahren. Das habe ich mir vorgenommen.

Mit Nach war es jedenfalls sehr schön dort gewesen sein. Sein Polizeioutfit hat uns auch an manchen Stellen sehr weiter geholfen, wie auch seine Sprachkenntnis und sein Witz.

Auf der Rückfahrt von Siem Reap nach Phnom Penh waren wir quasi hautnah bei einem Unfall Zeuge, wo ein Touristenbus ein Rind auf der Straße niederfuhr. So blind kann man eigentlich nicht sein, dass man ein Rind auf der Straße übersieht. Nach dem dies geschehen war, haben wir alle suizidalen Kühe auf der Straße mit Crazy Cow angesprochen. Ach ja, auf der Hinfahrt hatten wir auch eine Reifenpanne … 10 Minuten hatte Nach gebraucht, um den Reifen zu wechseln. Das war ziemlich genial.

Am 27.02. haben Marina, Viry und ich uns noch mal den Touri voll gegeben und sind mit Sopheak durch die Stadt gezogen: Nochmal shoppen, Nationalmuseum, toll essen, nochmal shoppen, Royal Palace und am Abend noch mal essen.


ja da sind wir noch mal…

Das Essen war wirklich die ganzen zwei Wochen wundervoll. Zum Niederknien. Unbeschreiblich gute Küche. Ich werde es vermissen. Wirklich.

Ach ja, zum Thema Deutsche Dienstleistungen…
In Frankfurt am Flughafen angekommen, empfing mich sofort der unheimliche Charme von Deutschland. Einen noch häßlicheren Flughafen muss man noch erfinden. Frankfurt toppt alles. Wirklich. Ich glaube, es geht einfach nicht häßlicher.
Aber die Dienstleistungen und die Freundlichkeit auf dem Flughafen ist noch um weiten schärfer, als das Outfit des Flughafens.

Auf dem einzigen Zugang zum Fernbahnhof des Flughafens stand ein herrenloser Koffer. Es gab dementsprechend Bombenalarm. Ich wurde unsanft von dem Kaffeetisch weggeschoben und somit von meinem sehr schlecht schmeckenden Mozarella und der sehr leckeren Malarone Tablette. Grmpf. die Polizei konnte keine Angaben machen, wie lange das dauert, wie man zum Südbahnhof kommt, ob irgendwelche Ersatzfahrten der Deutschen Bahn angeboten werden etc. pp. Sie waren “schließlich nur für Bomben” zuständig. Tolle Welt. Ich bin also die nicht funktionierenden Rolltreppen mit dem schweren Gepäck hinunter gestolpert zur DB Info, die war überfüllt und konnte keine Angaben zum Nahverkehr machen. Ich bin also zur RVV info, dort war der Stadtplan mit Graffiti übersprüht und ich konnte nichts erkennen. Ich habe herumlaufende Menschen gefragt, in welche Richtung ich fahren muss, um zum Südbahnhof zu gelangen … “Ich nichts sprechen Deutsch” bis “Ich bin Autofahrer, ich muss das nicht wissen” … bis “warum fragen sie mich das?” “Sorry, dass ich auf die Idee komme, wenn sie Uniform der RVV tragen. Ich entschied mich dann dazu mit dem Zug bis Hauptbahnhof zu fahren und dort nach zu fragen. Eine S-Bahn nach Süd gibt es nicht, also hätte ich noch UBahn fahren können, aber dafür sollte ich eine Einzelfahrt von 3,80 Euro kaufen. Dafür war ich nicht bereit. Ich heuerte ein Taxi an und ließ mich hinfahren. Dort gab es auch noch mal Ärger, weil ich nur einen Hundert Euro Schein hatte, aber das war mir dann auch egal. Ich habe mir nur gedacht … wie schön wäre es das freundliche zuvorkommende Dienstleistungspersonal aus Kambodscha hier zu haben? Das wäre ein Segen.

abgelegt unter: Egozentrum

1 Kommentar

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  • 1. Christina  |  März 24th, 2008 at 13:03

    Du sprichst mir aus der Seele…
    Ich muss sagen, dass der Flughafen nur allzu gut die dienstleistungsbezogenen Zustände im gesamten Frankfurter Raum sehr gut reflektiert.
    Irgendwie scheint in dieser Stadt alles gemäß dem Motto “Das muss man sich selber denken” abzulaufen. Das war gleich mein erster Eindruck - und er hielt an.
    Auf dem Flughafen verläuft man sich, weil die Ausschilderung mehr als vage ist, Informationen kriegt man so gut wie keine und Freundlichkeit ist ohnehin ein Fremdwort.
    Das ganze kann ich beim Hauptbahnhof weiterführen. Um das Fahrtkartensystem zu verstehen muss man wohl auch studiert haben. Auch hier gilt wieder: “selbst dazudenken.” Bei einer Nachfrage an der Info bekommt man dann eine pampige Antwort.
    Ich habe selbst ein halbes Jahr in der Stadt gewohnt und bin mehr als froh (selbst im Nachhinein), dort weg zu sein. Sowas habe ich noch nicht erlebt. In keiner Stadt habe ich mich je so unwohl gefühlt. Vom fehlenden Humor mancher Menschen möchte ich gar nicht anfangen…


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