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Noa in München

Dezember 1st, 2008

Ich bin bereits am Freitag abend nach München gefahren, um in der Knalltütenzentrale von Rannveig und Co. einzusteigen. Den Sonnabend haben wir damit verbracht Fröbelsterne zu basteln, zu quatschen und herumzufaulen.
Am Sonntag musste Ranni noch vor dem Konzert ihr verhasstes Seminar vorbereiten. Aber 19:30 Uhr bestellten wir uns voll prollig das Taxi und hatten zuvor auch noch den indischen Freund kochen lassen. 

Das Ampere war nett gefüllt und Ranni bewaffnete sich mit Bier und ich mit einem Glas trockenen Rotwein. Kurz nach 20:00 Uhr betrat Noa im blütenweißen Kleid die Bühne und mit ihr, ihre tolle Band. Sie begann mit dem Opener ihres neuen Albums „Genes & Jeans“, welches sie betourt hat. „Waltz to the road“ war ein perfekter Start für ein tolles Konzert. Ihre Stimme war glockenklar und
brachte mich vor allem dazu die ersten Minuten nur mit einem fetten breiten genugtuenden Grinsen in der zweiten Reihe der kleinen Bühne zu stehen. Ranni hatte auch nur noch ein Dauergrinsen während des gesamten Konzertes auf dem Gesicht.

Noas Musik geht direkt von ihr in die Seele der Zuschauer. Sie schafft es mit ihrem Charisma und mit ihrem Auftritt, der definitiv nicht an „Rampensauattitüden“ erinnert, die Zuhörer zu bewegen. Man merkte wie viel Spaß sie hatte mit den Musikern, die in der Band waren, auf Tour zu gehen. Sie nutzte jede Möglichkeit sie zu huldigen. SIe wollte keinesfalls den Applaus der Zuschauer auf sich selbst abonniert wissen.

Für mich war es das erste Konzert von Noa und es war so schön. Ich bin vor allem froh, dass Ranni mit kam. Sie hat es keine Minute bereut.

Spätestens beim vierten Song „Mishaela“, einem Gassenhauer von Noa, hatte es jeden Zuschauer in der kleinen Halle gepackt und nun brauchte Noa nur noch singen. Die schönsten Parts waren definitiv jene, bei denen Noa an den Djemben selbst wild trommelte und mit den anderen Musikern flirtete. Eigentlich war das gesamte Konzert ein 2 stündiger Flirt. Für „Ani Tzameh“ und „I don‘t know“ im ersten Teil des Konzertes hätte ich die Frau knutschen können. Das sind definitiv zwei meiner Lieblingslieder von ihr.
Ich fand es toll, wie einige der Zuschauer ziemlich textsicher alles altbekannte mit trällerten. Noa strahlte immer wieder vor Begeisterung ins Publikum hinein.

Dann gab es ziemlich zur Mitte des Konzertes ein grandioses Solo von Gil Dor mit dem Percussionisten der Tour (dessen Name ich leider vergessen habe). Ranni und ich waren einhellig der Meinung, dass die beiden Männer schärfer waren, als die Polizei erlaubt. Ranni beschrieb Gil Dor als „George Clooney aus Israel“. Das fand ich sehr sehr lustig. Ich find Gil Dor noch schärfer als George Clooney by the way. Das Solo der beiden Männer, was das Publikum eigentlich mit einem rhythmischen Klatschteil begleiten sollte, aber zur hämischen Freude von Gil Dor sich aber dazu nicht imstande fühlte, war geschätzte nicht enden wollende und sehr unterhaltsame zehn Minuten lang.

Nach dem Solo kehrte Noa mit einem Outfitwechsel auf die Bühne zurück. Sie trug nun ein schwarzes Oberteil und einen schwarzen Flatterrock. „Yuma“ fand dann den absoluten Gefallen des Publikums. „Dala dala“ vom neuen Album folgte, sowie „Heart and head“.

Dann sollte „Genes and Jeans“ folgen. Da wurde es sehr lustig. Noa tauschte auf der Bühne zusammen mit ihrem Backliner die Klamotten und zog sich den Flatterrock aus und dafür die Jeans an.

 

Das war dann auch der Beginn von Noa als „Rampensau“ … sie sprang über die Bühne und sie wirbelte umher und ich konnte sie mit der Kamera kaum noch „festhalten“. Zu Freude meiner selbst. Denn ich mag es, wenn auf der Bühne die Post abgeht.

„El ha maayan“ vom neuen Album war sehr süß. Noa versuchte ihren Keyboarder mit dem Publikum zu verkuppeln. Nach dem Konzert konnte ich auch feststellen, dass das ein oder andere willige jüngere weibliche Geschöpf sich in die Nähe dieses jungen Mannes begab. Mein Bier war er nicht. Ich hab seine Musik genossen und mich über Noa amusiert.

„Yemenite“ hat Noa zusammen mit ihrem Percussionisten auf zwei Ölkanistern trommelnd begleitet und es klang geil. Die beien haben mit nichts weiterem als den Kanistern und der Stimme tolle Musik gezaubert. Das erinnerte mich alles an die Geschichte der Gälen, die in der Zeit ihrer Unterdrückung ja auch keine Instrumente spielen durften und den Sprechgesang zur Hilfe nahmen. Irgendwie hatte jede unterdrückte Nation so eine Methode Musik zu machen. Die Yemeniten taten es eben mit den Ölkanistern.

Als Rausschmeißer hatte Noa für die Tour „Keren Or“ gewählt und das schrie defenitiv nach Zugabe. Die gab es dann auch mit „Shalom Shalom“ und es hat Spaß gemacht. Sehr viel Spaß! Ich freu mich auf das nächste Mal in nicht allzu langer Zeit in Berlin.

Zum krönenden Abschluss klaute ich mir eine Setlist, die dann später der Tourmanager, der Backliner und auch Noa vermissten. Ooops, ich habe ihnen dann versprochen, das nie wieder zu tun, aber mmmh, ich bin nun mal jemand, der gern Setlisten klaut. Das ist für mich Hochleistungssport. Ich bekam ja dann trotzdem noch ein Autogramm von Noa und Gil Dor drauf und das freut mich sehr!

Setlist
Waltz to the road
Something has changed
Ayelet chen
Mishaela
Dreamer
Eyes of love
Ani tzameh
Follow your heart
I don‘t know
Solo Gil Dor
Yuma
Dala dala
Heart and head
Genes and Jeans
Pokeach
El ha maayan
Balancing act
Yemenite
Keren or
Zugabe: Shalom, Shalom

abgelegt unter: Konzerte, Egozentrum, Fotos

3 Kommentare

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  • 1. Testimo  |  Dezember 1st, 2008 at 21:03

    Mensch, toll!! Das glaube ich, dass das schön war! :D

  • 2. Devi  |  Dezember 3rd, 2008 at 14:49

    Den Bericht dazu habe ich auch schon auf dem Computer. Ich muss ihn nur noch hier einfügen! ;)

  • 3. Michael  |  Mai 15th, 2009 at 23:06

    Super Post, macht immer Spass hier mitzulesen :)


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